(18.April 2015)
Für die Öffentlichkeit, auch in Deutschland, ist es diesbezüglich ebenso wichtig, nicht nur einen weiteren Aspekt der Denke klandestin vorgehender Gruppen – gerade aus dem Militär und dessen (geheimen) Diensten und Verbänden – zu verstehen, sondern sich selbst: als größtenteils passive, durch Aktive und Willensstarke manipulierbare Masse von “Zivilisten”, auf die als solche herab geschaut wird.
In einem Handbuch für “unkonventionelle Kriegführung” für Sondereinheiten des U.S.-Militärs aus 2010 (hier gespiegelt) wird verdeutlicht, wie eine kleine, gut organisierte (politische oder militärische) Gruppe, Partei oder Einheit, die zunächst in der Minderheit ist, gegen eine passive Mehrheit ein ganzes System stürzen kann.
“Eine passive Bevölkerung ist manchmal alles, was ein gut unterstützter Aufstand (Anm.:”insurgency”, s. oben) braucht um die politische Macht zu erlangen. Wie der Level von Unterstützung für den Aufstand anwächst, wird die passive Mehrheit schrumpfen.”
Dieses Vergleichsbild kann auf jede beliebige Situation im Kleinen wie im Großen angewendet werden, z.B. in einer Gewerkschaft, Partei oder Organisation, egal ob auf lokaler oder landesweiter Ebene. Zumeist gibt es zwei Seiten, die entschlossen und willensstark sind und die Sache untereinander ausfechten. Der Rest verbleibt passiv und richtet sich nach dem Stärkeren aus.
Ein Leitspruch im “Kommando Spezialkräfte” (K.S.K.) der Bundeswehr soll der Öffentlichkeit hierbei nicht verborgen bleiben:
“Der Wille entscheidet”.
Auch im Hinblick auf den Putsch in der Ukraine Anfang 2014 und die ab 2011 als “Bürgerkrieg” verkaufte Invasion Syriens, wird so manches deutlicher und für Außenstehende nachvollziehbarer.
VII – Symbiose im Krieg ohne Sieg
Als Rechtfertigung für ihre Lehre im “Joint Forces Staff College” der “National Defense University” führen die Trainer der Militärkader im 2012 bekannt gewordenen Material durchweg keinerlei Fakten z.B. aus Militäraufklärung, verdeckte Informationsgewinnung durch Spionage, etc an – sondern ausschließlich Aussagen aus öffentlich zugänglichen Publikationen bzw Propaganda genau der Gruppen, die es gilt zu bekämpfen. Ein verheerender Effekt.
Der Kreis der Selbstbeweihräucherung und Selbstbestätigung, von beiden sich angeblich so entschlossen und unerbittlich bekämpfenden Seiten, wird durch folgende Doktrin geschlossen, faktisch ein Rechtfertigungs-Perpetuum mobile von (endlosem) Krieg durch Propaganda:
“Im Krieg, muss `Geheimdienstinformation` (“intelligence”) zuerst mit einer Einschätzung der Schablone der Doktrin des Feindes beginnen – nicht mit dem was wir sagen was sie sind, sondern mit dem was DIE sagen was sie sind.”
(Papier “So what can we do? Counter-Jihad Op Design Model”, Juli 2011, hier gespiegelt, Autor Lt. Col. Matthew A. Dooley)
So verschwinden Fakten. Eigene Mutmaßungen und wilde Behauptungen umgeht man elegant, um sich nicht selbst in den Stallgeruch des selbst geschaffenen Kriegsbegriffs “Verschwörungstheorie” zu begeben, zentralem Schild und Schwert im seit Jahrzehnten strategisch geführten Informationskrieg (Link zur C.I.A., hier ein anderes Dokument, ein auf Cryptome.org veröffentlichtes Handbuch des Army War College über “Information Warfare” aus 1999).
Durch solche, hier im Artikel beleuchteten, Schulungsmaterialien wird die Propaganda das eigenen “Gegners” die selbst anerkannte und akzeptierte Realität. Und solange es Propaganda – ob echte, falsche, “schwarze Propaganda” spielt keine Rolle mehr – kann entsprechend auch der Terrorkrieg nie enden oder gewonnen werden.
Terror (Übersetzung des lateinischen Wortes: Schrecken) und Krieg “gegen den Terror” gehen, nach der eigenen Lehre des Terrorkrieges, eine Symbiose ein.