(13. September 2014)
Am Morgen des 11. Septembers 2001 sind im Zuge der in Teil I beschriebenen Militärmanöver eine große Anzahl von Kampfflugzeugen der US-Luftwaffe nach Kanada und Alaska verlegt. Zur Verteidigung des gesamten Nordostens der Vereinigten Staaten von Amerika verbleiben vier Kampfflugzeuge. Während der Attentate bricht in NORAD Verwirrung darüber aus, ob eintreffende Meldungen tatsächliche Ereignisse oder die Manöver betreffen (“Is this real world or exercise?”). Kommunikation wird gejammed, “Phantom”-Flugzeuge tauchen auf den Bildschirmen auf, simulieren in bzw aus entgegengesetzten Richtungen fliegende Maschinen und verschwinden wieder (die Quelle dieser Simulationen wird nie öffentlich) und lenken die verbliebenen Verteidigungskräfte ab.
Wie in Teil III beschrieben, hatte die Luftfahrtbehörde FAA, in Zusammenarbeit mit dem Pentagon, den Kriegskonzern Raytheon in 1996 beauftragt zwecks der Modernisierung des Computersystems der Luftfahrtbehörde deren IT-Systeme auszutauschen. Das Luftraumkontrollsystem “Standard Terminal Automation Replacement System” (STARS) von Raytheon wurde nachfolgend auch vom US-Militär bzw der Air Force eingesetzt. Gleichzeitig war 1996 an Raytheon der Auftrag für ein stationäres Radarsystem zur Überwachung des Luftraums in der Nähe von Flughäfen namens “Digital Airport Surveillance Radars” (DASR) ergangen. In 2011 beschrieb der Kriegskonzern Raytheon in Werbeveröffentlichungen für sein von Militär und ziviler Luftfahrtbehörde verwendetes STARS Luftraumkontrollsystem die Möglichkeit “Geisterziele” (“ghost targets”) auf den Bildschirmen der Fluglotsen erscheinen zu lassen.
Am Morgen des 11. September 2001 werden nun lokale Militärkommandeure, die sich um Hilfe bemühen, von ihren Vorgesetzten hingehalten und von einem Luftwaffenstützpunkt an den nächsten verwiesen, bis hin zum Mittleren Westen. Zwei Militärjets, die schließlich von einem Stützpunkt in Langley aufsteigen (dort befindet sich auch das CIA Hauptquartier) um eine der als entführt gemeldete Passagiermaschine im Anflug auf Washington abzufangen, werden von einem Kommandoposten namens “Giant Killer” auf den Atlantischen Ozean hinaus gelotst.
Die Befehlskette und Abfolge der durch verantwortliche US-Stellen zu treffenden Maßnahmen im Falle im Falle einer Flugzeugentführung im Inland, die wie berichtet in den drei Jahren vor 9/11 im Rahmen der Flugzeugentführungs-Szenarien betreffenden 28 Militärmanöver sechsmal trainiert worden war, eingeschlossen die Simulation von Flugzeugabstürzen in “hochwertige Ziele” wie die New Yorker Freiheitsstatue und das Weiße Haus in Washington, lautete nun wie folgt:
1. eine Identifizierung des entsprechenden Vorgangs durch die Luftfahrtaufsichtsbehörde FAA (“Federal Aviation Administration”)
2. eine Meldung der FAA an NORAD
3. entsprechende Maßnahmen durch NORAD
Diese Kommandokette ist am 11. September während der Attentate durch eine ganze Reihe höchst ungewöhnlicher Umstände erschwert bzw. unterbrochen…