Pegasus ist der wohl berüchtigtste Staatstrojaner der Welt. Nach den Enthüllungen des Pegasus-Projekts arbeitete das EU-Parlament diverse Skandale in einem eigenen Untersuchungsausschuss auf. Die USA haben den Einsatz von Pegasus verboten und Sanktionen gegen das Unternehmen NSO verhängt, weil ihr Staatstrojaner die nationale Sicherheit und die internationale Ordnung gefährdet. Deutschland belohnt NSO weiter mit Steuergeld.
Archiv: CNI-Pegasus-spy affair Spain / Spanien
EU’s shocking greenlighting of spyware against journalists is extremely dangerous for media freedom
In the first place, proposing to give governments the power to spy on journalists’ phones and computers puts journalists’ sources at risk of identification and provides a high deterrent for “whistleblowers”, threatening the fundamental confidentiality of journalists’ sources and fostering a climate of impunity out of the fear of speaking up and being surveilled.
Secondly, through this new provision, the Council strongly incentivizes the deployment of threatening spyware based solely on Member States’ discretion, despite the numerous recent high-profile scandals involving the use of malware, such as Pegasus and Predator, to subtly surveil journalists and politicians’ communications, suppress dissent and undermine democracy.
EU Members Want Option To Spy on Journalists in the Name of National Security
According to Politico, the latest text of the draft law from June 16th states that the word “spyware” has been replaced by the term “intrusive surveillance software” and that at least one delegation is wanting the inclusion of a passage noting member states having sole responsibility for their own national security.
The new law comes after several scandals across Europe involving spyware, such as the Pegasus spyware scandal, in which both politicians and journalists were targeted by the software, which was created by the Israel-based NSO Group.
EU-Staaten schwächen Gesetz zum Schutz der Pressefreiheit
Der Rat der EU-Staaten hat heute seinen Entwurf für das geplante Europäische Medienfreiheitsgesetz beschlossen. Darin hat der Rat den vorgesehenen Schutz von Journalist:innen vor staatlicher Überwachung deutlich abgeschwächt. Nach dem Vorschlag der Kommission sollte das Gesetz eigentlich europaweit ein weitgehendes Verbot von Überwachungsmaßnahmen, Inhaftierung und Beschlagnahmungen gegen Journalist:innen zur Ausforschung ihrer Quellen einführen. Auch sollte es demnach ein explizites Verbot der Überwachung von Journalist:innen mit Staatstrojanern festschreiben.
EU capitals want media law carve-out to spy on reporters
(20.06.2023)
European Union governments want to be able to spy on reporters in the name of national security, even as lawmakers urge them to crack down on spyware.
Governments‘ deputy ambassadors are set to give their blessing at a Council meeting on Wednesday to a national security exemption in a new media regulation whose original purpose was to safeguard media independence and pluralism.
Privacy advocates and journalists’ organizations argue the new clause would give countries a free pass to snoop on reporters.
Draft EU plans to allow spying on journalists are dangerous, warn critics
On Wednesday, the European Council – which represents the governments of EU member states – published a draft of the European Media Freedom Act that would allow spyware to be placed on journalists’ phones if a national government thought it necessary.
Unusually, the council did not take the step of holding an in-person meeting of ministers responsible for media before the draft was published.
EU set to approve the use of spyware to uncover confidential journalist sources ‚in the name of national security‘
Press freedom advocates warned the last-minute changes demanded by France could ‚open the door to all sorts of abuses‘.
All 32 offences listed in the EU arrest warrant, alongside any crime that could lead to a prison sentence of over five years, could be used under the new draft law.
It would also let EU governments exempt themselves from spying on journalists if it is an ‚overriding requirement of the public interest‘.
Pegasus-Skandal: Zieht die Samthandschuhe aus
Mehr als ein Jahr lang hat ein Untersuchungsausschuss im EU-Parlament diese Lawine untersucht. Unzählige Fachleute und Betroffene sprachen vor, erläuterten die Gefahren, die von diesen Technologien und der Branche dahinter ausgehen. Sie kamen mit klaren Forderungen: Wenn schon kein striktes Verbot solcher Software in der EU, kein Ende für den Handel mit dubiosen Firmen, dann wenigstens ein Moratorium. Es soll ihren Einsatz verbieten, bis bestimmte rechtsstaatliche Voraussetzungen geschaffen sind. Mit der steten Frage im Hintergrund: Lässt sich die entgrenzte Staatstrojaner-Branche überhaupt rechtsstaatlich regulieren? Oder ist das nicht ein Widerspruch an sich?
Heute debattiert und verabschiedet das EU-Parlament das Ergebnis dieser Arbeit: einen Bericht und eine Liste von Empfehlungen an die EU-Kommission. Ein Verbot fordern die Parlamentarier:innen nicht. Lediglich einen „gemeinsamen europäischen Rahmen“ für den Einsatz von Staatstrojanern soll es geben.
EU erhielt die zwölfte Cybersicherheitsorganisation
(04.07.2021)
Ein aktuelles, schlagendes Beispiel dafür ist die Neufassung der deutschen Cybersicherheitsstrategie. In Deutschland ist es Teil dieser Strategie, gewisse neuentdeckte Software-Sicherheitslücken für Polizei – und Geheimdienste offenzuhalten, die deutsche Cyberbehörde ZiTis soll die zugehörige Trojaner-Schadsoftware für mehrere Dutzend deutsche Bundes- Landesbehörden entwickeln.
Die Pegasus-Protokolle
Die Geschichte vom Staatstrojaner Pegasus ist einer der größten Überwachungsskandale Europas. Gerade soll ein Untersuchungssauschuss alles aufarbeiten – aber schriftliche Protokolle veröffentlicht er nicht. Deshalb übernehmen wir das. Eine Podcastfolge darüber, warum wir die Arbeit der EU machen.
PACE public hearing: Pegasus and similar spyware and secret state surveillance
The hearing, organised by PACE’s Committee on Legal Affairs and Human Rights, will focus on the role played by spyware in secret state surveillance, as part of a report on this topic being prepared for the Assembly by Dutch MP Pieter Omtzigt.
Participants include:
* Krzysztof Brejza, a member of the Polish Sejm from the opposition Civic Platform party, and a former member of PACE (accompanied by his lawyer, Dorota Brejza).
* Diana Riba, a Spanish member of the European Parliament from Catalonia’s Republican Left Party, and Vice-Chair of the European Parliament’s committee of inquiry which is also currently investigating the use of Pegasus and similar spyware.
* Thanasis Koukakis, an investigative journalist from Greece specialising in financial affairs, who has reported on corruption and money laundering (via teleconference).
Politicians and journalists targeted by spyware to testify at Council of Europe parliamentary hearing in Paris
Politicians and journalists from Poland, Spain and Greece who have been targeted by the Pegasus or similar spyware are to give testimony at a public hearing of the Parliamentary Assembly of the Council of Europe (PACE) in Paris on 12 December 2022, to be live-streamed in English.
The hearing, organised by PACE’s Committee on Legal Affairs and Human Rights, will focus on the role played by spyware in secret state surveillance, as part of a report on this topic being prepared for the Assembly by Pieter Omtzigt (Netherlands, EPP/CD).
Spionage-Skandal Pegasus: Abrechnung mit Europa
„Was mich wütend macht, ist wie die Mitgliedsstaaten kollektiv die Verantwortung von sich weisen“, sagt in ´t Veld. Der europäische Rat habe erst Monate gebraucht um überhaupt auf die Fragen aus dem Ausschuss zu antworten und dann lediglich darauf verwiesen, dass es sich um nationale Angelegenheiten handele. „Wir handeln kollektiv als EU, wir liefern Waffen in die Ukraine, bestellen Impfstoffe gemeinsam. Aber Demokratie soll dann eine nationale Angelegenheit sein?“
(…)
In ´t Velds Wut richtet sich auch auf die EU-Kommission, der sie Doppelmoral und Untätigkeit unterstellt. Wenn es um die Bedrohung der Demokratie in den USA geht, wie jüngst nach der Twitter-Übernahme durch Elon Musk, nehme die Kommission kein Blatt vor dem Mund, sagt sie mit Verweis auf die Äußerungen des Binnenkommissars Thierry Breton. Doch gehe es um Angriffe von innen, gelte die Verteidigung der Demokratie plötzlich als Angelegenheit der Staaten. „Der Kommissar zeigt Musk seine Muskeln, aber fasst Mitgliedstaaten mit Samthandschuhen an, die Spionagesoftware gegen ihre Bürger:innen einsetzen.“
Staatstrojaner Pegasus: Ehemaliger UN-Sonderberichterstatter rät EU-Parlament zum Verbot
Der ehemalige UN-Sonderberichterstatter für Menschenrechte David Kaye rät dem EU-Parlament, Überwachungstechnologien wie den Staatstrojaner Pegasus zu verbieten. Er habe ernste Zweifel, dass es überhaupt möglich sei, diese Technologien einzusetzen, ohne gegen internationales Recht zum Schutz der Menschenrechte zu verstoßen, sagte Kaye am Donnerstag bei einer Anhörung vor dem Pegasus-Untersuchungsausschuss im EU-Parlament. Der Ausschuss tagt seit April dieses Jahres, um die zahlreichen Überwachungsskandale in der EU im Zusammenhang mit Staatstrojanern zu untersuchen.
Staatstrojaner Pegasus: Polnische Regierung versetzt EU-Abgeordnete
Sophie in ’t Veld, Berichterstatterin im Ausschuss, war bei ihrem Auftritt sichtlich verärgert. Der Ausschuss sei sich bewusst, dass so gut wie alle EU-Mitgliedstaaten Staatstrojaner einsetzten. In einigen Staaten geschehe das jedoch nicht, um die Sicherheit der Bürger:innen zu schützen, sondern richte sich gegen die eigenen Bürger:innen. Spionagesoftware sei hier zu einem Werkzeug autoritärer Regierungen geworden.
„Ich habe den Eindruck, die nationale Sicherheit ist eine Tür zu einem Raum der Gesetzlosigkeit geworden“, sagte in ’t Veld, „in dem nationale Regierungen sagen können: Ab hier gelten eure Regeln nicht mehr und die EU hat nichts mehr zu sagen.“ Sie forderte von der EU-Kommission, in solchen Fällen härter durchzugreifen. Gleiches gelte für Europol: Wenn Mitgliedstaaten die Behörde nicht von sich aus zur Mithilfe bei Ermittlungen rund um den Skandal bitten, müsste sich diese selbst einmischen.
Staatstrojaner Pegasus: Spanien reformiert Geheimhaltungsgesetz
Das neue Gesetz, das am 1. August vorgestellt wurde, soll die Aufklärung des Abhörskandals erleichtern. Derzeit existiert in Spanien keine Ablauffrist für Dokumente, die als geheim eingestuft sind. Die spanische Gesellschaft kann diese dann für unbestimmte Zeit nicht einsehen. Die bestehende Reglung wurde im Jahr 1968 vom Diktator Francisco Franco eingeführt.
Welcome to the website of the PEGA Committee of inquiry!
On 10 March 2022, the European Parliament decided to set up the PEGA Committee to investigate alleged infringement or maladministration in application of EU law in relation to the use of Pegasus and equivalent spyware surveillance software. In particular, the PEGA Committee is asked to gather information on the extent to which Member States or third countries are using intrusive surveillance to the extent that it violates the rights and freedoms enshrined in the Charter of Fundamental Rights of the EU.
During its twelve-month mandate our Committee, with its 38 Members and 38 substitute Members, will make use of various methods to investigate the alleged violations: it will hold hearings with experts, victims and other persons, request studies and briefings and undertake fact-finding missions when needed. The investigations shall be concluded with the submission of a final report.
EU erhielt die zwölfte Cybersicherheitsorganisation
(04.07.2021)
Ein aktuelles, schlagendes Beispiel dafür ist die Neufassung der deutschen Cybersicherheitsstrategie. In Deutschland ist es Teil dieser Strategie, gewisse neuentdeckte Software-Sicherheitslücken für Polizei – und Geheimdienste offenzuhalten, die deutsche Cyberbehörde ZiTis soll die zugehörige Trojaner-Schadsoftware für mehrere Dutzend deutsche Bundes- Landesbehörden entwickeln.
EU Commission calls for investigation of phone tapping scandal
Hipper said it is the responsibility of each member state to investigate such matters, adding that “the Commission expects national authorities to thoroughly investigate any such allegation in order to restore public confidence.”
Greek president calls for investigation of phone tapping scandal
The government has said it will back a request by the opposition for a parliamentary investigating committee on the issue.
The European Commission is also monitoring the case. Cypriot MEP George Georgiou, vice-chair of the EU’s PEGA committee investigating malware surveillance software, has also sent a letter to the committee proposing a mission to Greece to investigate the allegations.
Pegasus: Europe’s deepening spyware scandal
(03.05.2022)
An investigation committee launched by the European Parliament is preparing its first operational work meeting, which could be held this Thursday. The provisional agenda shows the presence of members of the Senate of Poland, one of the countries where there are suspicions about the use of Pegasus to spy on the government’s political rivals. The European Data Protection Supervisor has already called for programs like Pegasus to be banned on the grounds that they are very difficult to control and endanger fundamental rights and freedoms.
EU erhielt die zwölfte Cybersicherheitsorganisation
(04.07.2021)
Ein aktuelles, schlagendes Beispiel dafür ist die Neufassung der deutschen Cybersicherheitsstrategie. In Deutschland ist es Teil dieser Strategie, gewisse neuentdeckte Software-Sicherheitslücken für Polizei – und Geheimdienste offenzuhalten, die deutsche Cyberbehörde ZiTis soll die zugehörige Trojaner-Schadsoftware für mehrere Dutzend deutsche Bundes- Landesbehörden entwickeln.
Abhör-Affäre in Spanien: Auch der Premier wurde ausspioniert
(03.05.2022)
Offen bleibt in den meisten Fällen die Frage, woher der Angriff kam, da theoretisch alle Regierungen, Geheimdienste oder Sicherheitskräfte die Software vom israelischen Hersteller NSO Group beziehen können. Spaniens Regierung ist sich indes auch am Dienstag «absolut sicher», dass es ein Angriff von aussen gewesen sei. Mindestens so sicher also, wie sich die Katalanen waren, dass in ihrem Fall Madrid dahintersteckte.
Spanischer Regierungschef Sánchez mit Israelischer Software Pegasus ausspioniert
(02.05.2022)
Den amtlichen Angaben zufolge wurden die Telefone mit Hilfe der israelischen Spyware Pegasus gehackt und überwacht. Es handelt sich um erwiesene Fakten von enormer Tragweite”, die sich Mitte 2021 ereignet hätten. Wie der staatliche TV-Sender RTVE und die Nachrichtenagentur Europa Press aus Regierungskreisen erfuhren, wurden aus dem Gerät von Sánchez Daten im Umfang von mehr als 2,6 Gigabyte entwendet. Die Justiz sei eingeschaltet worden.
Head of Spain’s intelligence agency under spotlight over phone hacking scandal
The near four-hour session of the ‘Official Secrets Commission’ was held behind closed doors by MPs in the Spanish Congress in Madrid on Thursday, with the spokespersons of all the country’s main political parties present, and in which four pro-independence parties were also present: the Basque EH Bildu, and the Catalan parties ERC, JxCAT and the CUP.
MPs pledged not to reveal any secrets and had to deposit their mobile phones in lockers before entering the commission.
Spain / Pegasus case: Why the thesis involving Morocco is a smokescreen
The affair of espionage via the Pegasus software of the Israeli manufacturer NSO in Spain has caused a lot of ink to flow, to the point of having differences of opinion within the government and the Iberian political parties themselves. If the Spanish press seems to want to designate Morocco as guilty, this is not the opinion of several officials. What is behind this case?
Pegasus case: Any person or organization accusing Morocco must provide evidence (FM)
Any person or organization accusing Morocco must provide evidence, or assume their slanderous denunciation in court, said on Thursday Moroccan Foreign Minister Nasser Bourita in connection with the persistent media campaign on an alleged infiltration of the phones of several national and foreign public figures through a spyware.
Spain Says Cellphones of Prime Minister and Defense Minister Were Hacked
(02.05.2022)
Officials said the devices were breached by the Pegasus spyware, made by an Israeli company, which is intended to track illegal behavior but has been misused by some governments.
Spaniens Geheimdienst bespitzelte Separatisten
Bei der Überwachung kam die israelische Spähsoftware Pegasus zum Einsatz.
Für jeden dieser Fälle habe CNI-Chefin Paz Esteban heute in einer parlamentarischen Kontrollkommission eine richterliche Erlaubnis vorgelegt, berichtete die Zeitung „El Pais“.
Handy-Attacke mit Pegasus-Software: Spähangriff auf Spaniens Regierungschef
Bolaños machte keine Angaben dazu, ob die spanischen Behörden über Hinweise auf den Ursprung der Abhöraktion verfügen oder ob sie aus dem Ausland erfolgte.
Es sei aber absolut sicher, dass es sich um eine Attacke von außen handele, weil weil in Spanien alle Eingriffe von offiziellen Einrichtungen und mit juristischer Genehmigung erfolgen“, fügte der Minister hinzu.
Spanish Prime Minister, Defense Minister Hacked Using Israel‘s Pegasus Spyware in 2021, Officials Say
Israel‘s NSO Group, the cyber offensive firm which developed Pegasus, said it was unfamiliar with the details of the specific case and, as a software provider, cannot know who the targets of its customers are.
Spain’s government is under pressure to explain why the cellphones of dozens of people connected to the separatist movement in the northeastern Catalonia region were infected with Pegasus between 2017 and 2020, according to cybersecurity experts’ group Citizen Lab.