(15. April 2018)
Der nun erfolgte erneute Luftangriff gegen Syrien repräsentiert die Wiederholung einer Seifenoper aus dem letzten Jahr (11.04.2017, Wag the Russki). Drehbuch wie folgt:
– U.S. Präsident Donald Trump äußert in etwa “es hat nach Hunderttausenden von Toten keinen Sinn mehr die Invasion in Syrien mit terroristischen Proxy-Truppen und regulären eigenen Einheiten weiter fortzusetzen”,
– im Gebiet der terroristischen Proxies und Invasoren bei Ghouta ereignet sich ein fiktiver oder tatsächlicher Einsatz von Chemiewaffen,
– Trump dreht sich um 180 Grad und kündigt einen Militärschlag auf Syrien an,
– dieser erfolgt, mit Ankündigung und laut der französischen Verteidigungsministerin und einem anonymen Politiker über “Reuters” abermals mit Vorwarnung durch die Westmächte,
– die russische Flugabwehr tut nichts, gibt auch noch damit an und die syrische, die genau wie die russischen Militärs noch jedem Massaker gegen die eigenen und verbündeten Truppen aus Irak, Iran und Libanon zugesehen hat wie die Karnickel auf der Fahrbahn, behauptet dies und das.
Einer der wenigen Unterschiede zum letzten Jahr ist, dass sich neben Donald Trump mit Emmanuel Macron und Theresa May nun zwei weitere in ihrem Land hoch umstrittene Staatsleiter vor die Presse stellen und sagen können, sehet her, das haben sie nun davon, diese Russkis. Und Putin, der arme Putin, zitiert das Völkerrecht.
Dass die russische Staatsführung Syrien nie beabsichtigt hat Syrien gegen Luftangriffe zu verteidigen, sagte sie schon im letzten Jahr. Dass der russische Präsident jetzt von einer Verletzung der Souveränität Syriens redet, spricht Bände über dessen auch im Humor zum Ausdruck kommenden Grausamkeit. Der ganze Luftraum Syriens quillt über von irgendwelchen Kampfjets von Vancouver bis Wladivostok, seit Jahren. Noch einmal – hätte die Russische Föderation vor Beginn der Syrien-Invasion oder vor Beginn der Libyen-Invasion den dortigen Regimen eine Garantieerklärung gegeben, wie sie China letzten Sommer unter viel Gewimmer und Gebrumm endlich gegenüber Nordkorea abgab, wären Hunderttausende Menschen heute noch am Leben.