Sämtliche NATO-Verbündeten und die Partnerstaaten Finnland und Schweden werden an dem größten Militärmanöver teilnehmen, das die NATO in den letzten Jahren durchgeführt hat; es wird im Oktober und November 2018 in Norwegen stattfinden. Im Manöver Trident Juncture 18 (Dreizack-Treffen 18) wird der Bündnisfall nach Art. 5 geübt (also die im Art. 5 des NATO-Vertrages vereinbarte kollektive Verteidigung
eines angegriffenen NATO-Partners,
Archiv: Trident Juncture 2018
Kommandoübernahme um Mitternacht Nato beginnt Großmanöver „Trident Juncture“
Es ist das größte Nato-Manöver seit Ende des Kalten Krieges: In Norwegen hat „Trident Juncture“ begonnen. Rund 50.000 Soldaten werden zwei Wochen lang trainieren – und ein Signal an Russland senden.
Millionenschwere Kriegsspiele
In Norwegen sehen viele Menschen den Aufmarsch ausländischer Truppen kritisch. Die Zeitung Friheten etwa empörte sich darüber, dass der britische Verteidigungsminister Tobias Ellwood von einer »russischen Aggression in unserem Hinterhof« gesprochen und damit den Norden Norwegens gemeint hatte. Im ganzen Land werde es zu Protestaktionen kommen, kündigte der norwegische Fernsehsender TV 2 am Wochenende an und zitierte den Friedensaktivisten Harald Reppesgaard mit der Warnung, die Übung werde die Spannungen mit Russland weiter verschärfen.
Die Zeit der Großmanöver
Mit Hochdruck bereitet die NATO ihr Großmanöver Trident Juncture 2018 vor, das vom 25. Oktober bis zum 7. November in Norwegen durchgeführt werden soll. Die Kriegsübung ist die größte der NATO seit 2002 sowie die zweitgrößte seit dem Ende des Kalten Kriegs. Teilnehmen werden über 40.000 Soldaten – Militärs aus sämtlichen Bündnisstaaten, aber auch aus den offiziell noch neutralen Ländern Finnland und Schweden, die praktisch freilich längst als informelle Mitglieder des Kriegsbündnisses behandelt werden.[1] Trainiert wird ein „Artikel 5-Szenario“, also der Fall, dass ein NATO-Mitglied von einem fremden Staat angegriffen wird.
Endlich wieder Ostfront
Wie das Kriegsbündnis mitteilte, liegt der Übung ein »Artikel-5-Szenario« zugrunde – die Annahme, so hat es US-Admiral James G. Foggo erläutert, dass »die Souveränität des Verbündeten Norwegen verletzt« wird und die NATO darauf militärisch reagiert. Nach Lage der Dinge liefe dies auf einen Krieg gegen Russland hinaus. Foggo ist Kommandeur des Joint Force Command in Neapel und wird das Manöver leiten.