Zur Begründung hieß es, es drohe eine humanitäre Katastrophe. Das traf auf den geplanten Angriff auf Idlib mutmaßlich ebenso zu wie auf den Krieg zur Rückeroberung von Mossul und Raqqa, an dem sich Berlin allerdings aktiv beteiligt hatte; die Bundeswehr hatte unter anderem wichtige Aufklärungsdaten beschafft. Während Berlin Druck ausübte, um die Niederwerfung der Jihadisten in Idlib zu verhindern, drohten die USA, Großbritannien und Frankreich gar mit Luftangriffen (german-foreign-policy.com berichtete [3]). Der erfolgreiche Versuch, die Region Idlib weiter der Kontrolle der Regierung in Damaskus zu entziehen, ist in der Öffentlichkeit stets damit begründet worden, man müsse dort ehrbare „Rebellen“ vor dem Zugriff der Regierungstruppen schützen.
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„Rebellen“
Vor der mutmaßlich bevorstehenden Offensive syrischer Truppen gegen Jihadistenmilizen in Idlib, darunter der syrische Al Qaida-Ableger, erhöhen Berlin und die EU den Druck auf Damaskus und Moskau. Man „erwarte“ von der russischen Regierung, „das syrische Regime von einer Eskalation abzuhalten“, erklärt eine Sprecherin der Bundesregierung. Washington droht mit einer nicht näher definierten Intervention, sollte es zu einem Chemiewaffeneinsatz kommen.
Syrische Rebellen bereiten weiter Abzüge vor
Zahlreiche Rebellengruppen wurden inzwischen zum Abzug aus ihren Bastionen bei Damaskus gezwungen. Unter dem Druck der Armee willigten zuletzt auch frühere Al-Kaida-Kämpfer des Dschihadistenbündnisses Hajat Tahrir al-Scham ein, das palästinensische Flüchtlingslager Jarmuk zu räumen.