Der Präsident ist gekippt, das System nicht. Und wenn es die Regierungen in Europa, Amerika, Israel auch nicht zugeben: Dies ist die halbe Lösung in Ägypten, auf die sie bauen. Verständlich daher, dass die Ägypter, die für einen Wandel eintreten, inzwischen so allergisch auf all die Einmischungen aus Europa und Amerika reagieren

Interview – Stephan Roll ist Ägypten-Experte bei der Stiftung für Wissenschaft und Politik. Mit Cicero Online spricht er über den ehemaligen ägyptischen Geheimdienstchef und amtierenden Vizepräsidenten, Omar Suleiman, die politische Rolle der Muslimbruderschaft und die diffusen Ängste des Westens

Unverantwortliche Meldungen über die Nachrichtenagenturen. Sie kolportierten, dass Mubarak vermutlich heute Nacht zurücktritt und erzeugten so eine unglaubliche Erwartungshaltung in den Massen auf den Tharir-Platz in Kairo

Wer mit Mubaraks Rücktritt gerechnet hatte, kann sich nicht bewusst gewesen sein, dass es weder seine, noch die Entscheidung irgendwelcher ägyptischer Instanzen sein würde

In dem Artikel „Euro unter Druck“ vom 29.01.2011 hat der Spiegel sich ebenso polemisch wie rhetorisch geschickt zur Debatte innerhalb der FDP positioniert. Das Magazin hatte „Solms und seine Anhänger“ dafür kritisiert, dass diese sich gegen die Erhöhung des Euro-Rettungsschirms und gegen eine EU-Wirtschaftsregierung ausgesprochen haben.

Es war wohl doch zu viel erwartet. Der ägyptische Vollidiot Husni Mubarak hat die Zeichen der Zeit nicht erkannt und weigert sich zurückzutreten. In seiner Ansprache an das Volk gerade hat Mubarak viel erzählt, aber nichts konkretes geliefert

Der Despot klammert sich an die Macht: Husni Mubarak hat in einer TV-Ansprache einen Rücktritt abgelehnt und stattdessen nur weitere Reformen angekündigt. „Einmischungen“ des Auslands lehnte er ab

Es weht ein frischer Wind durch die Redaktionen in Ägypten. Seit kurzem berichten auch Journalisten amtlicher Medien kritisch über die Regierung von Präsident Husni Mubarak. Die Journalisten möchten kein Sprachrohr mehr von der Politik Mubaraks sein

Die US-Regierung mischt sich offiziell nicht in die Kairoer Macht- und Personalfragen ein. Doch US-Medien sind sich sicher, dass Washington hinter den Kulissen an einer Machtübergabe an Vizepräsident Suleiman arbeitet

Ich, Husni Mubarak, Präsident der Republik Ägypten, bis vor kurzem Oberfehlshaber der glorreichen ägyptischen Streitkräfte, Kriegsheld von 1973 und Chef von diesem und jenem, verkünde im Interesse des ewigen ägyptischen Volkes […] Soll doch endlich jemand anderes diesen Saftladen führen. Tschüss

Medikamente, Taschentücher und Kekse, Plastikplanen, Tee und Wurfgeschosse – ohne eine gesicherte Versorgung käme der Protest auf dem Tahrir-Platz in Kairo schnell zum Erliegen. Eine zentrale Rolle dabei spielen die Frauen

Video – Ein aufgeregtes Elternpaar, dem die Entwicklung ihres Kindes zu schnell vonstatten geht, der uneinsichtige Nachwuchs, der Freiheit und Selbstbestimmung für sich einfordert – ein gelungener Vergleich zur heutigen Situation in Ägypten

Zukunft passiert, und meistens schneller, als man es zuweilen wahrhaben möchte. EU und Amerika zögern und wollen den ehemals treuen Verbündeten Mubarak nicht wie eine heißt Kartoffel fallen lassen. Doch die arabische Welt, insbesondere die Staaten Nordafrikas, befinden sich an einem dramatischen Wendepunkt. Die Menschen wollen nicht länger zu den Modernisierungsverlierern gehören

Die Begeisterung der westlichen Meinungsmache über die ägyptische Demokratiebewegung ist keineswegs ungebrochen. »Ein demokratischer Prozeß im Nahen Osten wird Diktaturen schaffen und aus der Region eine Hölle machen«, bemühte der Direktor im israelischen Verteidigungsministerium, Amos Gilead, eine eigenartige Dialektik.

In Kairo scheint der Rücktritt des ägyptischen Präsidenten Hosni Mubarak unmittelbar bevorzustehen. Als möglich gilt, dass Vizepräsident Omar Suleiman oder das Militär an die Spitze des Staates rückt. Um 21 Uhr will der 82-jährige Mubarak im Fernsehen eine Rede an die Nation halten

Der ägyptische General Hassan Roweny hat Zehntausenden Regierungsgegnern auf dem Tahrir-Platz in Kairo versprochen: „Eure Wünsche werden erfüllt werden.“ Viele Anwesende sangen: „Das Volk verlangt den Sturz des Regimes, und das Regime ist gestürzt.“ Darunter mischten sich allerdings auch Befürchtungen vor einer Militärdiktatur

Die Situation in Ägypten spitzt sich zu. Laut Medienberichten könnte es heute zu dem von den Demonstranten ersehnten Machtwechsel kommen. Seit 17 Tagen protestieren sie. Mubarak hat Kairo bereits verlassen. Er ist unterwegs zu seiner Villa im Badeort Scharm-El Scheich. Mit dabei: Sein Armeestabschef

In Ägypten verdichten sich die Hinweise auf einen baldigen Rücktritt von Präsident Husni Mubarak. Hossan Badrawi, der Generalsekretär der ägyptischen Regierungspartei NDP, sagte dem britischen Sender BBC, er hoffe, dass Mubarak die Macht übertrage. Mubarak werde «sehr wahrscheinlich» am Abend zur Nation sprechen

Mubaraks Rücktritt würde die Situation nicht einfacher, sondern komplizierter machen. Nicht nur Israel, auch Jordanien, Saudi-Arabien und die Vereinigten Arabischen Emirate üben Druck auf die US-Regierung aus, an Mubarak festzuhalten, weil sie selbst um ihre Macht fürchten. Suleiman hat sich dankbar die Floskel vom „geordneten Übergang“ angeeignet, der ist schließlich auch eine Brücke, die das Überleben des Regimes garantiert