Kommentar – Der Abgang Mubaraks ist ein historisches Ereignis. Die Erschütterungen dieses politischen Bebens am Nil werden die gesamte Region erfassen. Sie werden all denen in der islamischen Welt Auftrieb geben, die auf mehr Freiheit und Selbstbestimmtheit setzen. Sie sind ein Warnsignal für all die feudalen Herrscher und Despoten, die ihren Bürgern die Freiheiten vorenthalten, die sie selbstherrlich für sich selbst beanspruchen

Der Volkswille bricht den Machtwillen des Pharaos. Seit Mitte Januar demonstrieren die Bürger in Ägypten gegen das Mubarak-Regime. Ein Rückblick auf die Ereignisse

Mit Spannung wird in Algerien der für diesen Samstag geplante Protestmarsch erwartet. Die Organisatoren wollen ihn trotz eines Demonstrationsverbots starten lassen. Doch Busse und Laster voller Sicherheitskräfte rollen bereits in die Hauptstadt

Um den Mut der ägyptischen Bevölkerung zu ehren, hat Bostom.com eine Strecke fesselnder Big Pictures online gestellt, die Gänsehaut vermittelnde Einblicke in eines der faszinierendsten Zeitgeschehnisse der modernen Weltgeschichte zeigen

Einen Tag vor seinem Rücktritt übertrug der bisherige Präsident Husni Mubarak dem engen Vertrauten noch Teile der Amtsgeschäfte. Doch nun liegt die Führung des Landes erst einmal in den Händen der Streitkräfte. Und damit bleibt völlig offen, welche Rolle Suleiman künftig tatsächlich in Ägypten spielen wird

Ägypten hat nun die Chance, die wir Deutschen 1989 verspielt haben: Aus einem überholten System etwas neues machen. Aus den eigenen Erfahrungen, und denen anderer, lernen und etwas besseres machen. Ägypten könnte das Land werden, in dem eine Demokratie etabliert wird, die wirklich demokratisch ist

Dakar, 11.02.2011. Das katholische Hilfswerk Misereor, die Menschenrechtsorganisation FIAN und das Netzwerk Afrika Deutschland verurteilen den weltweiten Ausverkauf von fruchtbarem Ackerland auf Kosten der lokalen Bevölkerung. Alleine im Jahr 2009 wurden über 50 Millionen Hektar Ackerland im Süden verkauft oder verpachtet, um dort Nahrungsmittel oder Agrartreibstoffe für Industrieländer anzubauen. Siebzig Prozent dieser Flächen befinden sich in Afrika. Dieses sogenannte Land Grabbing verschärft Hunger und Armut weiter. Die Regierungen der Zielländer und jene der Investoren, sollten endlich entschlossen gegen diese menschenrechtswidrige Praxis vorgehen, fordern die Organisationen.

Nach über zwei Wochen anhaltender Proteste gegen ihn ist Ägyptens Staatspräsident Hosni Mubarak heute Nachmittag zurückgetreten. Das bestätigte Vizepräsident Omar Suleiman

In diesen Tagen des Kampfes um die Befreiung der Menschen von diktatorischen Regimen trennt sich die Spreu vom Weizen bei Politikern, Personen des öffentlichen Lebens und den Künstlern.

Der ägyptische Präsident hat nach Angaben der Regierung Kairo verlassen. Augenzeugen berichten, er sei mit einem Helikopter in den Badeort geflogen worden.

Nachdem TUI alle Reisen nach Ägypten bis Ende Februar abgesagt hat, fliegt Deutschlands größter Reiseveranstalter in den nächsten Tagen seine letzten knapp 300 Ägypten-Urlauber nach Hause. Der vorübergehende Ausfall von Ägypten und Tunesien führt zu einem „Run“ auf verbleibende Reiseangebote

Entgegen wieder einmal gestreuten Gerüchten, der Diktator habe Kairo verlassen, berichtet die seit 10 Uhr MEZ (11.00 Uhr ägyptischer Zeit) vor Ort anwesende Korrespondentin Rawya Rageh, dass kein Helikopter vom Präsidentenpalast gestartet ist

Interview mit Robert Fisk – Die große Tragödie ist, dass Obama den Demokraten (Demonstranten) im entscheidenden Augenblick nicht die Hand gereicht hat, dass er nicht gesagt hat: „Wir unterstützen euch – und Mubarak muss gehen.“

Detailwissen – Tausende von Schuhen halten ägyptische Demonstranten bei ihren Kundgebungen gegen Präsident Hosni Mubarak heute in die Höhe. Warum tun sie das? Der Schuh steht für den niedrigsten Teil des Körpers. Zeigt man seinem Gegenüber einen Schuh, signalisiert man ihm: „Du stehst unter mir“

De facto ist Ägyptens Präsident weg, das Land regiert nun sein Vize Suleiman. Doch ändern wird das zunächst wenig. Die Opposition wird geeint und zügig verhandeln müssen

Russland tritt laut dem Vizeaußenminister und Sonderbeauftragten des russischen Präsidenten für den Nahen Osten Alexander Saltanow gegen jegliche ausländische Einmischung in Ägypten auf

Nach dem Ende des Freitagsgebets scheinen die Massen in Ägypten entschlossener denn je ein Ende des Mubarak-Regimes herbeizuführen. Tausende von Demonstranten haben den Präsidentenpalast umringt. Dort steht die Mubarak ergebene Garde.

In der Nacht von gestern auf heute nahmen nicht nur die Jugendlichen Ägyptens die Rede von Mubarak enttäuscht, unzufrieden und erbost auf, sondern via Youtube die ganze Welt. Youtube Trends stellte einen interessanten Konnex mit der Revolution im Iran 2009 her: wie diese Revolution auch ausgehen wird, sie erscheint jetzt schon „erfolgreicher“ als im Iran

Demonstranten sollen die Barrikaden vor dem Staatsfernsehen weggeräumt haben und ins Gebäude eingedrungen sein. Dies meldet der private Sender al-Jazira, der von Qatar aus betrieben wird. Er beruft sich dabei auf Meldungen von Augenzeugen auf Twitter. Der Sender sympathisiert mit der Oppositionsbewegung in Ägypten. Auch die britische BBC zitiert entsprechende Augenzeugenberichte. Bilder gebe es vorläufig keine.

Interview – Die Welt erwartete in Ägypten einen Militärputsch, doch nun stellen sich die Generäle hinter Mubaraks Übergangsregierung. Eigentlich mache dies keinen grossen Unterschied, sagt Militärexperte Albert A. Stahel

While Egypt‘s state TV reported that Mubarak will deliver a statement live from his palace, earlier Egyptian media reports suggested that Mubarak had already departed to the Sinai resort of Sharm Eshiskh onboard a military airplane and was accompanied by chief of staff of the armed forces, Lt. Gen. Sami Annan.

Other local reports indicated that Mubarak has flown to an „unknown“ destination.

Im Nouvel Observervateur befaßt sich dessen außenpolitischer Redakteur René Backmann mit der ambivalenten Haltung des Regimes der Mullahs zu den Revolutionen in Tunesien und Ägypten

Analyse – Mit dem wachsenden Volkszorn der Ägypter gegen ihren Präsidenten Husni Mubarak blickt das Land gebannt auf das Militär. Denn das Regime hofft, sich mit seiner Hilfe an der Macht zu halten. Die Demokratiebewegung wünscht sich inständig, dass es endlich vom Präsidenten abrückt. Doch die Erklärung des Oberkommandos vom Freitagvormittag ließ weiter offen, wohin die Generäle am Ende tendieren

Informeller TV- Kurzbeitrag zu allgemeinen heutigen Lage in Ägypten

Lesenswerte Medienmappe – Arabien steht auf. Wir Menschen im Westen fiebern mit. Gleichzeitig sind wir beschämt. Beschämt, weil auch die EU die Diktaturen der arabischen Welt unterstützte. Die Medienmappe bietet Material für für Arbeitsblätter in den Fächern Politik, Sozialkunde, Ethik, Geografie, Geschichte und Medienkunde

Politiker sind entweder alte Herren oder Damen oder junge Herren und Damen, die “born old” aussehen. Es sind dieselben Damen und Herren, die die Staatsschulden auftürmen. So hoch, dass die Herrschaften garantiert nicht mehr zu Lebzeiten erleben werden, wer die mal abzahlt. Das Schuldenmachen auf Kosten der Jungen hat viel gemeinsam mit dem gichtigen Festkrallen an der Macht

Nach umfangreicher Berichterstattung über die Unruhen in Ägypten ist die Ausstrahlung des britischen Senders BBC im Iran gestört worden. Seit Donnerstagabend sei die Übertragung des persischen TV-Angebotes unterbrochen, teilte die BBC am Freitag in London mit. Satelliten-Techniker hätten eindeutig herausgefunden, dass die Störung aus dem Iran komme

08.24 Uhr

Die staatliche ägyptische Nachrichtenagentur Mena berichtet von einem zweiten Treffen des Obersten Militärrates. Es werde bald eine “wichtige” Erklärung veröffentlicht. (Stunden später wird die kommerzielle Nachrichtenagentur “Reuters” melden: der Oberste Militärrat verspricht den Ausnahmezustand aufzuheben – wenn es die Umstände zulassen…)

Das Unternehmen Whisper Systems des bekannten Sicherheitsforschers Moxie Marlinspike hat seine Android-Apps RedPhone und TextSecure in neuen Versionen speziell für ägyptische User veröffentlicht, wie Forbes berichtet. Damit soll verhindert werden, dass die Regierung die Kommunikation der Demonstranten überwachen kann

Der Chef der CIA ist sich sicher: Ägyptens Präsident Mubarak tritt zurück. Doch nichts dergleichen, die US-Regierung wird sichtlich auf dem falschen Fuß erwischt. Die USA reagieren genauso überrascht auf Mubaraks Rede wie der Rest der Welt – und fürchten nun ein Chaos in der ganzen Region

Jetzt sind die Fronten klar: Ägyptens Generäle unterstützen den zaghaften Reformkurs von Diktator Mubarak. Viele Demonstranten sind schockiert, immer mehr Menschen protestieren vor dem staatlichen TV- und Radiosender – Soldaten rücken mit schweren Waffen an

In einer im Staatsfernsehen verlesenen Erklärung kündigte das Oberkommando an, es werde den Weg zu freien und fairen Wahlen und einer demokratischen Gesellschaft sichern

Analyse – Einer der Hauptgründe für das “Warum gerade jetzt?” ist das Einmotten des nationalen Befreiungskampfes der Palästinenser in den vergangenen 15 Jahren, denn es hat den arabischen Autokraten vielleicht ihre einziges, mit Sicherheit aber ihre wirksamstes Werkzeug zur Legitimation ihrer Herrschaft geraubt

Kommentar – Demokratie nur wenn sie passt. Solange Mubarak die Islamisten bekämpfte und den kalten Frieden mit Israel garantierte, solange zahlten, subventionierten, stützten Europäer und Amerikaner seinen omnipräsenten Machtapparat

Hörfunk Interview – Der Gütersloher Nahost Experte Christian-Peter Hanelt sieht einen Generationenkonflikt in Ägypten. Demnach verstehe Ägyptens Präsident Mubarak die neue Facebook-Generation nicht. Präsident Mubarak habe ein veraltetes Weltbild. Hanelt hat den Eindruck, dass Mubarak davon überzeugt ist, schon deutlich auf sein Volk zugegangen zu sein

Augenzeugenbericht – Ein Student schildert, zurück in Deutschland, eindrucksvoll die Geschehnisse der vergangenen drei Wochen. Eigentlich hatte er vor Ort seine Sprachkenntnisse aufbessern wollen

Raymond Davis handelte schnell, als ihn in Lahore zwei Männer verfolgten: Er zückte seine Waffe und schoss die beiden nieder. Nun droht deswegen die pakistanische Regierung auseinanderzubrechen

In seiner mit Spannung erwarteten Rede hat Ägyptens Präsident Hosni Mubarak einen sofortigen Rücktritt erneut abgelehnt. Nun herrschen Wut und Enttäuschung in Ägypten. In Kairo ist die Lage angespannt. Oppositionsführer Mohamed El Baradei warnt vor einer «Explosion» des Landes. Unterdessen hat die Armee eine wichtige Erklärung angekündigt

Die Androhung der Amerikaner, Ägypten die jährlichen 1,5 Milliarden Militärhilfe zu streichen, führte zu den Rücktrittsankündigungen des Diktators. Dann allerdings erhielt er den Anruf eines alten Freundes. Der 86-jährigen Königs Abdullah von Saudi-Arabien erklärte sich klipp und klar dazu bereit, künftig für die Summe aufzukommen

Eine Organisation will einen Satelliten kaufen, damit jeder auf das Internet zugreifen und keiner den Zugang verhindern kann

Von Martin Durm, ARD-Hörfunkstudio Kairo

Diese Tage in Ägypten haben Momente gebracht, die man nicht mehr vergisst: Eine Millionen Menschen auf dem Midan al Tahrir, die vollkommen friedlich ein demokratisches Land verlangen. Der brennende junge Mann auf dem Midan al Tahrir, der vor unseren Augen als menschliche Fackel über den Platz lief, getroffen von einem Brandsatz des Mubarak-hörigen Mobs. Und der Gottesdienst auf dem Midan al Tahrir – Christen und Muslime halten Kreuze und Korane in ihren Händen und beten für das baldige Ende einer 30-jährigen Diktatur.

Was geschieht, ist so unglaublich…..

Demokratie – nur wenn sie passt…….

Ägyptens Opposition in den Rücken gefallen….

Noch kein westlicher Politiker hat sich blicken lassen….

http://www.tagesschau.de/multimedia/audio/audio64312.html