Das Geistliche Testament ist auf den 15. März 2009 datiert – Lehmann hat es also vor neun Jahren verfasst.
Darin warnt der frühere Mainzer Bischof zudem vor einem rücksichtslosen Streben nach Macht. Ihm sei „die Unheimlichkeit der Macht und wie der Mensch mit ihr umgeht“ immer mehr aufgegangen. Er habe unter zwei Dingen „immer wieder und immer mehr gelitten: Unsere Erde und weithin unser Leben sind in vielem wunderbar, schön und faszinierend, aber sie sind auch abgrundtief zwiespältig, zerstörerisch und schrecklich“, bekennt er. Und: „Das brutale Denken und rücksichtsloses Machtstreben gehören für mich zu den schärfsten Ausdrucksformen des Unglaubens und der Sünde.“