Berufliche Erstausbildungen und postsekundare Fachschulausbildungen wurden von insgesamt 97 Einrichtungen (1989: 72) verantwortet. Sie boten für 37 Berufe 206 Ausbildungsmöglichkeiten.
Dabei ließen sich eindeutige Schwerpunkte identifizieren: Die mit Abstand meisten Ausbildungsmöglichkeiten hat es im Pflegebereich gegeben (46 %). Es folgten Berufe für Gemeindetätigkeiten (23 %). Nahezu gleichauf lag die Kinder- und Jugendarbeit (21 %, wobei ein Teil der dazu gehörenden Berufe gleichfalls Gemeindetätigkeiten waren). Schließlich gab es auch eine relevante Anzahl an Ausbildungen für den Verwaltungs- und Versorgungsbereich (10 %).
Die Geschichte der kirchlichen Bildungseinrichtungen in der DDR war eine höchst wechselhafte. Hatte die sowjetische Besatzungsmacht in der unmittelbaren Nachkriegszeit vergleichsweise großzügig die Wieder- und Neueröffnung von kirchlichen Ausbildungseinrichtungen genehmigt, so versuchte die staatliche Seite in den 50er Jahren, Kirchen und Diakonie aus bildungsrelevanten Bereichen auszugrenzen. Im Fortgang der Jahre waren seitens der Kirchen beständig Prozesse des Aushandelns zu betreiben, um die Ausbildungen abzusichern.