Im zweiten Teil seines Briefes, den der Vatikan erst auf medialen Druck hin veröffentlichte, attackiert Benedikt einen der an der Schriftenreihe beteiligten Autoren. Der Tübinger Theologieprofessor Peter Hünermann ist ihm nicht etwa als Mitherausgeber des großen fünfbändigen Kommentars zum Zweiten Vatikanischen Konzil in Erinnerung, sondern als anti-päpstlicher Frondeur, vor allem aber als Mitinitiator der „Kölner Erklärung“. Darin hatten 1989 mehr als 200 Theologieprofessoren gegen den autoritären Führungsstil Papst Johannes Pauls II. sowie den römischen Zentralismus aufbegehrt und damit auch ihren einstigen Kollegen Ratzinger ins Visier genommen. „Nur am Rande“ wolle er seine „Überraschung“ vermerken, dass dieser Mann nunmehr als ein dem Papst genehmer und gewogener Autor Teil der Vatikan-PR ist.