Florian Hauschild: Für ein Mitglied der CDU äußern Sie sich – auch in ihren Publikationen und öffentlichen Reden – äußerst rebellisch. Was ist in den vergangenen Jahren innenpolitisch passiert, dass ein 72-Jähriger, der einst an der Seite von Helmut Kohl arbeitete, in Sachen kritischem Denken und Systemkritik weiten Teilen der Jugend den Rang ablaufen kann?
Willy Wimmer: Man lernt nie aus, auch nicht jenseits der Altersgrenze. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass in sogenannten bürgerlichen Kreisen offener gedacht und geredet werden kann, als in linken Zirkeln.