Alexej Weizen war am Aufstand im Vernichtungslager Sobibór beteiligt, er berichtet: „Alle im Viehwaggon haben gewusst, dass wir ins Vernichtungslager gebracht werden. Wir alle haben gewusst, dass sie uns dorthin bringen, um uns zu töten, und dass, wenn wir dort ankommen, unser Leben zu Ende ist. Ich begann schon auf der Fahrt ins Lager auf den Tod zu warten. Im Lager Sobibór wartete ich dann ständig auf ihn. Jede Minute, jede Sekunde war ich mir bewusst, dass sie mich umbringen können. Sie konnten dich einfach so umbringen, weil sich dein Blick zufällig mit dem eines Aufsehers traf oder weil sie einfach schlechte Laune hatten. Bis zum Oktober 1943, mehr als ein ganzes Jahr lang, wurde mein Dasein bestimmt von einem einzigen Gedanken: Ich wartete auf den Tod. Jeden Augenblick. Jeden Tag wurde gefoltert, geschossen und gemordet. In solch einer Welt war wenig Freundschaft möglich. Erst Alexander Pecherski, der Anführer des Aufstands, schuf im Lager eine Atmosphäre, in der so etwas Ähnliches wie Kameradschaft unter den Gefangenen möglich war. Bald nach seiner Ankunft gründeten wir ein Untergrund-Komitee. Wenn Alexander Pecherski nicht gewesen wäre, hätten sie uns alle ermordet.