Wie sich dies in der Praxis gestalten dürfte, lässt sich unverändert am Beispiel Griechenland beobachten. Dort setzt die Bundesregierung ihre unerbittliche Linie fort.[8] Vor dem jüngsten EU-Finanzmininstertreffen in Brüssel forderte Bundesfinanzminister Altmaier Athen auf, sämtliche Reformauflagen zu erfüllen, damit die nächste Kredittranche in Höhe von 6,7 Milliarden Euro freigegeben werde. Berlin dringt insbesondere auf die beschleunigte Zwangsversteigerung von Wohnungen und Wohnhäusern im Internet; die Verlagerung der Maßnahmen in die Anonymität des virtuellen Raums soll Protesten den Boden entziehen. Obwohl Athen mittlerweile 108 der insgesamt 110 verlangten „Reformmaßnahmen“ umgesetzt hat, kommt es immer noch zu Verzögerungen bei den Krediten; die Auszahlung der aktuellen Tranche, die eigentlich schon für Januar vereinbart war, soll nun – das hat der deutsche Chef des Euro-Rettungsschirms ESM, Klaus Regling, erklärt – frühestens Mitte März erfolgen