26.02.2016 - 09:26 [ Radio Utopie ]

Staatsanleihen-Kauf: Sarah Wagenknecht von „Guardian“ links überholt

(3.8.2012) Selbst wenn man alle oben durch George Irvin aufgezählten Argumente weglässt, sind die von Finanzextremisten und Wirtschaftsfaschisten geschürten Ängste über eine vermeintlich drohende Inflation durch einen SMP-Staatsanleihenkauf der EZB immer noch irrational. Weder erhöht sich durch das SMP die im Umlauf befindliche Geldmenge, noch kostet das Programm den deutschen Steuerzahler einen einzigen Cent. Im Gegenteil, die EZB macht dabei Gewinn. Alle Staaten, deren Anleihen aufgekauft werden, bekommen nichts geschenkt, sondern müssen diese Anleihen wie alle anderen auch mit Zinsen zurückzahlen – aber eben z.B. mit 3 % Zinsen an die EZB und nicht mit 7 % Zinsen an die Deutsche Bank AG.

Die gestern durch den EZB-Rat abermals verweigerte Reaktivierung des SMP führte gestern, während der Staat Spanien gleichzeitig wieder einmal seine Schuldtitel auf dem Sklavenmarkt der Geldhändler feilbieten musste, zu einem erneuten Anstieg der für die spanische Gesellschaft mörderischen Wucherzinsen. Noch vor wenigen Tagen musste Spanien für seine Zehn-Jahres-Anleihen 6,43 % Zinsen an die „investierenden“ Kapitalisten der Geldmärkte zahlen. Gestern waren es 6,647 %. Und heute 7,257 %.

Kein Wunder, dass nach dem Statement von Sarah Wagenknecht die „Welt“ (die ihr Glück offenbar kaum fassen konnte) von einer „breiten Front gegen einen EZB-Anleihekauf“ gesprochen und süffisant formuliert hatte:

„In seltener Einigkeit lehnen CSU-Chef Horst Seehofer und Linksfraktionsvize Sahra Wagenknecht eine solche Aktion ab, auch FDP und SPD sind skeptisch.“