Nach verhinderter Abschiebung eines Berufsschülers: Bündnisse und Bildungsstreik in Nürnberg
Die Behörden reagierten auf den zivilen Ungehorsam und das Medienecho mit ihren Mitteln: Den Mitarbeitern der Berufsschule B 11 in Nürnberg wurde faktisch Redeverbot erteilt. Ungefähr zwanzig Verfahren gegen Beteiligte der Aktion sind anhängig. Nach einer Frau wurde öffentlich gefahndet. Ihr wird vorgeworfen, eine 0,5-Liter-Weichplastikflasche auf einen Polizisten geworfen zu haben. »Die bayerische Polizei handelt so widerwärtig wie ihre Kollegen in Hamburg«, sagte diese Woche eine Sprecherin des M-31-Bündnisses in Anspielung auf die Öffentlichkeitsfahndung nach den G-20-Protesten in Hamburg gegenüber junge Welt. »Nur sind die Gründe für die öffentliche Denunziation ans Absurde grenzend lächerlich. Wir wollen die Deutungshoheit über die Ereignisse nicht den Repressionsbehörden überlassen«, so die Aktivistin weiter. »Wir sind ein Bündnis von Betroffenen, deren Freunden, Verwandten und politischen Gruppen. Die Solidarität unter uns war kein punktuelles Ereignis, sie hält an. Wir unterstützen die Leute vor Gericht und machen Aktionen, schaffen Gegenöffentlichkeit.«