Koloniale Erinerungskultur diente in der Weimarer Republik als Moment der Systemstabilisierung und als Projektionsfläche neo-imperialer Fantasien. Auch in der bundesrepublikanischen Wirklichkeit des 21. Jahrhunderts spielen koloniale Erinnungskulturen noch eine Rolle – diesmal allerdings umgekehrt: die Menschen aus dem globalen Süden kommen zu uns und bringen ihre kolonialen Erfahrungen mit.