Der Begriff Katharer (die „Reinen“ – von griechisch: καθαρός / katharós = rein) bezeichnet eine Glaubensbewegung vom 11. Jahrhundert bis 14. Jahrhundert, vornehmlich im Süden Frankreichs, aber auch in Italien, Spanien und Deutschland. Verbreitet ist auch die Bezeichnung Albigenser (gelegentlich auch: Albingenser) nach der südfranzösischen Stadt Albi, die eine Hochburg der Katharer war. Die Kölner haben diese Bezeichnung für diese Gemeinschaft eingeführt. Sie selbst nennen sich veri christiani, die wahren Christen, oder boni homines, gute Menschen. Gebräuchlich sind auch die Bezeichnungen Patarener und Bonhommes, Gutmütige. Die Katharer wurden durch mehrere Kreuzzüge und die Inquisition als Häretiker verfolgt und vernichtet.
Aus dem Wort Katharer wurde später auch die abwertende Bezeichnung Ketzer für alle Abweichler von einem herrschenden Glauben abgeleitet.
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Zeittabelle Katharer
1022 Erster Scheiterhaufen der Geschichte: Zwölf Domherren brennen in Orleans.
1025 Weitere Scheiterhaufen in Turin, Toulouse und in Aquitanien.
1119 Papst Calixtus II. klagt in Toulouse die Ketzer an und exkommuniziert sie. Die Katharerbewegung hatte sowohl in Südfrankreich, als auch in Italien, im Rheinland und in Flandern einen solchen Zulauf (es befanden sich auch viele Adlige und zahlreiche Mönche und Kleriker unter ihren Anhängern), daß bereits im Jahr 1119 Papst Calixtus II. in Toulouse die Ketzer im Land anklagte und exkommunizierte. Doch die Katharer ignorierten die Verurteilung – sie erkannten Rom nicht als Autorität an – und viele Menschen ließen sich nicht aufhalten zu konvertieren.
Zu diesem frühen Zeitpunkt der Auseinandersetzungen geschah den Ketzern außer der Exkommunikation jedoch kein Unrecht. Es war die Zeit des Redens, des Anklagens, aber noch nicht die des Handelns und der Verfolgung.
1135 Scheiterhaufen in Liége. Erste Erwähnung katharischer Gemeinschaften mit einer bischöflichen Hierarchie.
1145 Missionszug Bernhard v. Clairvaux` in das Gebiet von Toulouse und Albi. Bernhard verflucht den Ort Verfeil. Der Missionszug scheitert.
1157 Konzil in Reims gegen die Häresie.
1163 Scheiterhaufen in Köln.
1165 Bedeutende Konferenz der Katharer und Katholiken in Lombers, in der Nähe von Albi.
Der Benediktiner Ekbert (+ 1185) verfaßt dreizehn „Sermones adversus Catharorum Errores“, da viele katholische Priester gar nicht wußten, was es mit der Ketzerei auf sich hatte, und wie sich der Katharer vom Katholiken unterschied. Erstmals werden die Lehren der Katharer und der Katholiken gegenüberstellt..