Gegenseitige Hilfe in der Tier- und Menschenwelt (englischer Originaltitel Mutual Aid: A Factor of Evolution) ist ein 1902 erschienenes Buch von Peter Kropotkin. Die Thesen herkömmlicher sozialdarwinistischer Auffassungen kritisierend, stellt er dem Kampf ums Dasein das Konzept der Gegenseitigen Hilfe gegenüber und sieht beide zusammen als Faktoren der Evolution.(…)
Kropotkin zeigt die Formen gegenseitiger Hilfe bei verschiedenen Gemeinschaften, wie den Osseten, den Burjaten, den Dorfgemeinschaften der Schotten und Südslawen. Ethnologen weisen bei allen Gemeinschaften auf die besondere Rolle des Privateigentums hin. Keine Gemeinschaft kennt das ausschließliche und zeitlich unbeschränkte Privateigentum. Dieses ist auf persönliche Dinge beschränkt oder wird als Anteil am gemeinsamen Boden verteilt und nach einer gewissen Zeitspanne neu zugeteilt. Die Gemeinschaft regelt ihre Angelegenheiten in Volksversammlungen (etwa dem germanischen Thing oder der djemmaa bei den Kabylen Nordafrikas). Einige Gemeinschaften schreiben dabei ihre Beschlüsse auf, jedoch ist das gesprochene Wort in allen Fällen bindend.