11.01.2018 - 19:49 [ Netzpolitik.org ]

Bundespolizei übermittelt Daten aus der Datei „Gewalttäter Sport“ nach Russland

Eine kleine Anfrage von Monika Lazar aus dem Jahr 2017 hatte ergeben, dass in der Datei nachweislich unschuldige Fans gespeichert werden. Fast 11.000 Menschen sind bundesweit darin erfasst. Gespeichert werden Daten von der Schuhgröße bis zum gesprochenen Dialekt. Diese Datenbank, in die alle 16 Länderpolizeien und die Bundespolizei Daten eintragen können, steht seit Jahren in der Kritik, weil zahlreiche Menschen in ihr landen, die keine Gewalttäter sind. In die Datei kann fast jeder gelangen, gegen den im Umfeld von Sportveranstaltungen ein Ermittlungsverfahren eröffnet wurde. Doch es geht nicht nur um Körperverletzung, Landfriedensbruch und Gewaltdelikte – ein Verfahren wegen Beleidigung reicht aus. Andere Personen sind sogar in der Datenbank erfasst, weil die Polizei am Rande von Sportereignissen ihre Personalien aufgenommen hat.