Der Einfluss der Troika zeigt sich auch in Details der irischen Krisenpolitik: Die verstaatlichten irischen Banken müssen sogar jene GläubigerInnen zur Gänze auszahlen, die nicht von der staatlichen Garantie erfasst sind. Wie ein Gutachten für das Europäische Parlament festhält, zwang die EZB die irische Regierung zu diesem Schritt. Als Druckmittel drohte die Zentralbank damit, Notkredite für irische Banken zu verteuern oder gänzlich zu streichen. Sie tat das, obwohl es im „Rettungs“-Programm keine Auflagen zur Rückzahlung ungarantierter Bankschulden gibt und der IWF sich für eine Kostenbeteiligung der GläubigerInnen ausgesprochen hatte. Die EZB schützt damit zu einem großen Teil hochspekulative AkteurInnen wie Hedgefonds. Sie hatten den irischen Banken zu einem Zeitpunkt Geld geliehen, als bereits klar war, dass diese kurz vor dem Zusammenbruch oder der Notverstaatlichung standen. (2) Das Gutachten kommt zum Schluss, dass die EZB damit möglicherweise ihr Mandat überschritten hat und empfiehlt, sie in Zukunft nicht mehr in eine Troika aufzunehmen. (3) „Die EZB sorgt mit erpresserischen Methoden dafür, dass nach fünf Jahren Bankenrettung weitere 16 Milliarden öffentlicher Mittel an SpekulantInnen fließen, die nicht ausbezahlt werden müssten“, kommentiert Mittendrein.