Nachdem Zschäpes Aussagebereitschaft im November bekannt geworden war, wurde zunächst rund einen Monat lang über den Inhalt ihrer Stellungnahme spekuliert – unter Prozessbeobachtern hielt sich wochenlang das Gerücht, sie wolle sich als V-Frau des Verfassungsschutzes outen. Auch Medien, die bisher nie in die »verschwörungstheoretische« Ecke gestellt worden waren – etwa Die Welt und das ARD-Portal tagesschau.de – brachten diese Möglichkeit überraschend selbstverständlich ins Spiel. Der Verdacht, Zschäpe könne vom Inlandsgeheimdienst angeworben worden sein, war bereits im Sommer 2012 im ersten NSU-Untersuchungsausschuss des Bundestags aufgekommen.