13.05.2014 - 06:46 [ Junge Welt / triller-online.de ]

Massenkultur des Todes

Individualität, Selbstbestimmung und belebende Verbundenheit mit anderen sind im Dasein eines »Ego-Shooters« nicht vorgesehen.

Die destruktiven Tendenzen der Massenkultur kulminieren im »unterhaltsamen Krieg«. Das »Militainment« in Kino und Videothek (oft kombiniert mit Buch-, Soundtrack- oder Gameeditionen etc.), auf Computerspielmärkten und Internetportalen, in etablierten TV-Programmen oder auf eigens installierten Kabelsendern gehört zu einem massenkulturellen Rüstungssektor, dessen Bedeutsamkeit für den Kriegsapparat nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Als Barry Levinson 1992 seinen kritischen Film »Toys« vorlegte, war dies schon längst keine bloßen Prophezeiungen mehr: »Stell dir vor, es ist Krieg und alle spielen mit!«