(02.09.2011) Kurz nachdem sich am 31.Juli in den USA die beiden Staatsparteien “Demokraten” und “Republikaner” auf ein “Schuldenabbau”-Programm einigten, welches einen von der Verfassung nicht vorgesehenen “Super-Kongress” instalierte und laut dem liberalen “Center on Budget and Policy Priorities” auf eine “Form des `Klassenkriegs`” hinausläuft, stiegen am 2.August plötzlich die Zinsen für spanische und italienische Anleihen. In den EU-Regierungsräten brach hektische Betriebsamkeit aus. Seit an Seit mit den Banken und der durch Werbeetats kommerziell kontrollierten Informationsindustrie und Staatssender wurden die “italienische Krankheit” ausgerufen und Spanien gleich daneben vor die Zielscheibe gezerrt.
Am 4.August entschied die EZB im Rahmen ihres SMP-Programms Staatsanleihen von “Schuldensündern” ihrer Währungszone fortzusetzen – aber ausgerechnet nicht den von spanischen und italienischen Anleihen. Erst als Italien und Spanien eine Unterwerfungserklärung abgegeben hatten, nahm die EZB am 7.August auch den Ankauf von italienischen und spanischen Anleihen auf. Sofort danach beruhigte sich die Situation. Die Zinsen für Italien und Spanien sanken wieder auf Normalmaß.
Entgegen der Behauptungen von Marktradikalen und eingebetteten Journalisten kostet das SMP Staatsanleihen-Aufkaufprogramm der EZB die Frankfurter Zentralbank und ihre beteiligten 17 Notenbanken aus den Staaten mit Euro-System keinen Cent. Im Gegenteil: die EZB macht damit Gewinn. Auch die Geldmenge erhöht sich nicht, da die geschöpfte Geldmenge durch wöchentliche Tender wieder sterilisiert wird. Die angebliche “Inflationsgefahr” ist Geschwätz.