(2004) Etwa ein Jahr nach dem überaus knappen Wahlsieg der rot-grünen Regierungskoalition und einem Wahlergebnis von 38 % der Wählerstimmen für die SPD verliert die Partei in bisher unbekanntem Maße an Zustimmung innerhalb der Wählerschaft: Landtags- und Kommunalwahlen werden mit historischen Wahlschlappen beendet, bei der ‚Sonntagsfrage‘ kommt die SPD nur mehr auf 25-27% der Stimmen – ein historischer Tiefstand. Hintergrund dieser Entwicklung ist das politische Reformpaket ‚Agenda 2010‘ der rotgrünen Bundesregierung unter Gerhard Schröder, in dem arbeitsmarkt- und sozialpolitische Maßnahmen zusammengefasst sind, die das Kernstück der Konzeption einer ‚Politik der Neuen Mitte‘ ausmachen: Staat und Gesellschaft sollen im neoliberalen Sinne ‚verschlankt‘ werden