Welcher Teufel Wolfgang Schäuble geritten hat, aus den Äußerungen des, zumal als FDP-Vorsitzender, politisch mitzuständigen Wirtschaftsministers einen Casus Belli zu machen – während ungleich radikalere Vorschläge aus Bayern ohne Abmahnung davonkamen –, ist eine weiterführende Frage. Sie ist nicht mit Arbeitsüberlastung und Ungeduld zu beantworten.
Schäuble ist seit seinen Jahren im Kanzleramt unter Helmut Kohl bekannt als urban und vorausschauend, damals stets darauf bedacht, mit Ölkanne und Schraubenzieher das Parteienbündnis im Gleichgewicht zu halten. Jetzt hält er es anders, schon seit Tag eins dieser Koalition. Daher ist zu fragen, was im Benehmen mit der Kanzlerin der Finanzminister eigentlich politisch will.