SWP-Direktor Perthes, der im Rahmen der UN-Verhandlungen zwischen der Regierung in Damaskus und der syrischen Opposition die Arbeitsgruppe „Militär, Sicherheit und Terrorabwehr“ leitet, spricht sich für einen Bundeswehr-Einsatz in Syrien aus. „Auch ein Waffenstillstand oder ein Übergangsabkommen zwischen der heutigen Regierung und der Opposition“ werde „Angst und Misstrauen nicht ausräumen“, erklärt Perthes: „Provokationen und Rückschläge werden kaum ausbleiben. Vieles wird deshalb für eine internationale Peacekeeping-Mission sprechen.“[10] Der SWP-Direktor fordert: „Deutschland sollte sich nicht entziehen, wenn die Vereinten Nationen dann Truppensteller suchen.“ Abgesehen davon werde auch bei einer Einigung zwischen Regierung und Opposition in Syrien weiterhin Krieg herrschen: „Es wird dann darum gehen, den IS zurückzudrängen – politisch und militärisch. Beides wird Syrien nicht ohne internationale Hilfe schaffen.“ Ein Bundeswehr-Einsatz in Syrien entspräche den Plänen im deutschen Establishment, im „europäische(n) Umfeld von Nordafrika über den Mittleren Osten bis Zentralasien“ [11] stärker Präsenz zu zeigen – politisch, aber auch militärisch.