Im Jahr 1992 wurde Frau Leutheusser-Schnarrenberger als Bundesministerin der Justiz in die von Altkanzler Helmut Kohl geführte Bundesregierung berufen. Jedoch trat sie in Reaktion auf den Beschluss der akustischen Wohnraumüberwachung – im Zusammenhang mit dem Großen Lauschangriff – im Januar 1996 zurück. Als Politikerin, die lieber ihr Amt niederlegt, als politische Entscheidungen zu billigen, die sie für untragbar hält, inspirierte sie damals bis heute viele Menschen. Im Jahr 2009 wurde sie erneut Bundesjustizministerin und ist damit die erste Ministerin in der bundesdeutschen Geschichte, die nach einem Rücktritt das gleiche Amt erneut innehatte. Auch in dieser Zeit zeigte sie Rückgrat, indem sie sich nachhaltig weigerte, eine Vorratsdatenspeicherung abzunicken.