21.02.2018 - 01:19 [ German Foreign Policy ]

Bulgarisches Kollaborateursgedenken

Dabei kooperiert die Bundesregierung gezielt mit Borissow und seiner Partei GERB („Bürger für eine europäische Entwicklung Bulgariens“), die der konservativen Europäischen Volkspartei (EVP) angehört, in der wiederum CDU und CSU traditionell eine starke Stellung innehaben. Dass die Bundesregierung dabei keinerlei Rücksichten auf die inneren Gegebenheiten Bulgariens nimmt, zeigt ein Detail der Gespräche zwischen Merkel und Borissow am 20. Januar. Berlin, aus strategischen Gründen auf eine Zusammenkunft zwischen der EU und der türkischen Staatsspitze bedacht, aufgrund des gewalttätigen Vorgehens des türkischen Staats nach innen wie nach außen jedoch im Falle allzu enger Kontaktaufnahme um sein Ansehen besorgt, lässt Sofia – mit dem Argument, es habe die Ratspräsidentschaft inne – für März eine Zusammenkunft mit dem türkischen Staatspräsidenten Recep Tayyip Erdoğan organisieren.