28.07.2011 - 13:31 [ Telepolis ]

Agentenmeldungen als Stilmittel

Hochinteressant die Verknüpfung des „Freiheitssenders 904“ mit der Enttarnung des Spions Günter Guillaume, die Kanzler Willy Brandt zu Fall brachte oder wie es italienische Zeithistoriker annehmen, als ein raffiniertes Geheimdienstmanöver gezielt zu Fall bringen sollte. Guillaume, der Anfang 1956, getarnt als Flüchtling, aber in Wirklichkeit als „Offizier im besonderen Einsatz “ (OibE) im Auftrag der Staatssicherheit nach Frankfurt am Main übergesiedelt war, erhielt zu seinem Geburtstag am 1. Februar 1956 über Kurzwelle 904 Geburtstagswünsche, und zwar an seinen Decknamen „Georg“. Das gleiche wiederholte sich am 6.Oktober 1956 an „Chr.“, seine Frau Christa. Als Mitte April das Jahr danach der Sohn des Paares geboren wurde, schickte man einen „Glückwunsch zum zweiten Mann“. Dem BND gelang es, diese Funksprüche zu dechiffrieren, man archivierte dann aber die Angelegenheit, wie es heißt.