Nach der Lektüre eines Artikels über Rudi Dutschke und die 68er Bewegung und einer Reflexion der eigenen, zugegebenermaßen bescheidenen Kenntnisse über diese Zeit erwuchs in mir der Eindruck einer anderen Welt. 50 Jahre sind zweifelsohne eine unvorstellbar lange Zeit für jemanden, der erst die Hälfte davon auf dieser Erde verbracht hat.
Archiv: 68er
Wie die 68er-Bewegung die Theologie veränderte
DOMRADIO.DE: Was ist von der Bewegung geblieben? Was hat sich durch die 68er für Kirche und Theologie bis heute verändert?
Bretschneider: Ich denke schon, es ist ein neues Denken geblieben, ein befreites Denken. Ein Denken ohne Schablonen. Sagen wir mal so, wir waren damals elektrisiert und fasziniert. Wir haben gedacht, jetzt beginnt etwas ganz neues. Es beginnt ein neuer Frühling, die Kirche erwacht in den Seelen – wie es ja schon länger hieß – und das erleben wir mit. Da können wir mitgestalten, jetzt macht sich der Heilige Geist bemerkbar. Wir werden vom Geist Gottes ergriffen und jetzt werden die Kirchen vielleicht wieder voll und wir erleben sowas wie im Urchristentum. Das war unsere Idee.