In der Grundsatzrede würdigte der vatikanische „Außenminister“ den Beitrag der Vereinten Nationen zur Sicherung von Frieden, Entwicklung und Menschenrechten in einigen Teilen der Welt, sparte aber auch nicht mit Kritik: „Die heutige Realität zeigt uns eine Staatengemeinschaft, der jene Kraft der Einheit und der Überzeugung abhandengekommen zu sein scheint, die man sich berechtigterweise von ihr hätte erwarten dürfen.“ Die UNO scheine ein „Ort der Ausübung von Kräften“ geworden zu sein, an dem „leider oft“ „strategische Einzelinteressen“ bevorteilt würden. Trotz der gemeinsamen Satzung der Vereinten Nationen sei die Staatengemeinschaft heute nicht in der Lage, ein solches Modell im Sinne einer „good governance“ effektiv umzusetzen, brachte er Vatikanvertreter seine Kritik auf den Punkt. Als aktuelle Herausforderungen für die Weltgemeinschaft zählte der Erzbischof hier „neue Konfliktformen“ auf, in die „transnationale Gruppen“ mit einer „hegemonischen, pseudo-religiösen Ideologie“ involviert seien.