Er nennt es eine „Gashölle“: Griechenlands Ärztekammerchef hat den Staat wegen des massiven Tränengaseinsatzes bei den Protesten in Athen verklagt. Er macht Politik und Polizei schwere Vorwürfe.
Die Erklärung braucht nur ein paar knappe Sätze: „Durch die Ordnungskräfte ist das Athener Zentrum in eine Gashölle verwandelt worden. Damit haben sie die Unversehrtheit tausender Bürger gefährdet, und dies mit Duldung der Politik. Die griechische Ärztekammer hat deshalb bei der Staatsanwaltschaft des Obersten Gerichts Klage gegen die Regierung eingereicht.“
Es ist politischer Sprengstoff, den Giorgos Patoulis am Donnerstagnachmittag der Regierung ins Parlament gelegt hat. Der Chef der Ärztekammer will Aufklärung über das, was er als Demokrat nicht fassen kann: „Was gestern in Athen passierte, ist einer Demokratie unwürdig“, sagt er im Gespräch mit stern.de. So deutlich haben sich die Athener Ärzte noch nie geäußert. Und so direkt haben sie noch nie gehandelt.