(21.2.2013) Als Kritikpunkt an Adopt a Revolution wird von pazifistischen Initiativen vor allem die Zusammenarbeit der friedlichen lokalen Komitees mit bewaffneten Organisationen wie der Freien Syrischen Armee genannt. Da es keine klare Grenzziehung zwischen den gewaltfreien Gruppen und den bewaffneten Kräften gibt, haben pazifistische Organisationen wie das Komitee für Grundrechte und Demokratie ihre Unterstützung für Adopt a Revolution mittlerweile beendet (Stellungnahme vom Komitee für Grundrechte und Demokratie: Rückzug aus dem Unterstützerbündnis von „Adopt a Revolution“ http://www.grundrechtekomitee.de). Wir kritisieren Adopt a Revolution jedoch nicht von einem pazifistischen Standpunkt aus. Ob die Opposition gewaltfrei oder bewaffnet kämpft, ist für uns nicht entscheidend, schließlich gehen wir davon aus, dass eine gesellschaftliche Umwälzung auch revolutionärer Gewalt bedarf. Allerdings sind Massaker, Lynchmorde, Verstümmelung des Gegners und Folter keine Mittel revolutionärer Gewalt, sondern nur verabscheuungswürdig. Unsere Kritik setzt an den politischen Inhalten und Zielen an, die von bestimmten oppositionellen Kräften vertreten werden. Einige der politischen Kräfte und Einzelpersonen mit denen Adopt a Revolution zusammenarbeitet, haben mit einer linken und emanzipatorischen Perspektive nichts zu tun.
Im Beirat von Adopt a Revolution sitzt beispielsweise Ferhad Ahma, Koordinator von ASKYA und ehemaliges Mitglied im Syrischen Nationalrat (SNC), mit Sitz in Istanbul. Ahma ist außerdem Mitglied der Berliner Grünen. In seiner Funktion als Mitglied des SNC forderte er bei Phoenix am 30. Mai 2012 härtere Sanktionen gegen Syrien, die auch einen Militärschlag nicht ausschließen sollten ( http://www.youtube.com/watch?v=LjEeCgn7s-o) . Bereits Anfang letzten Jahres forderte er die Einrichtung einer Flugverbots- und Sicherheitszone an der syrisch-türkischen Grenze.