04.12.2014 - 10:29 [ Seymour Hersh / Radio Utopie ]

Seymour Hersh: Die “Umlenkung”

(26. Februar 2007) Im letzten Jahr haben die Saudis, die Israelis und die Bush-Administration eine Reihe von informellen Bedingungen über ihre neue strategische Richtung entwickelt. Mindestens 4 Hauptelemente waren im Spiel, so sagte mir der US-Regierungsberater. Zuerst wurde Israel darin bestärkt, daß seine Sicherheit höchste Priorität hätte, und das Washington, Saudi-Arabien und andere sunnitische Staaten die Besorgnisse über Iran teilen würden.

Zweitens würden die Saudis die Hamas, die islamistische palästinensische Partei die Unterstützung aus dem Iran bekommen hat, dazu drängen, ihre anti-israelischen Angriffe einzuschränken und ernsthafte Gespräche mit der Fatah, der säkulareren palästinensischen Gruppe, über eine Teilung der Führerschaft zu beginnen. (Im Februar vermittelten die Saudis einen Deal in Mekka zwischen den beiden Splitterparteien (“factions”). Allerdings drückten Israel und die U.S. ihr Missfallen über die Bedingungen aus.)

Die dritte Bdingung war, daß die Bush-Administration direkt mit den sunnitischen Nationen zusammenarbeiten würde, um der schiitischen Überlegenheit in der Region entgegenzuwirken.

Viertens würde die saudische Regierung, mit Washington´s Zustimmung, Kapital und logistische Hilfsmittel liefern, um die Regierung Bashir Assad´s von Syrien zu schwächen.
Die Israelis glauben, daß das Ausüben solchen Druckes auf die Assad-Regierung diese versöhnlicher und offener für Verhandlungen macht. (…)

“Iran-Contra” war Thema einer “Lektion gelernt”-Diskussion vor 2 Jahren von Veteranen des Skandals. Abrams leitete die Diskussion. Eine Schlussfolgerung war, daß, obwohl das Programm schließlich bekannt wurde, es möglich gewesen war die Aktion durchzuführen ohne den Kongress zu informieren. Hinsichtlich dessen, was die Erfahrung daraus ihnen für zukünftige Geheimdienstoperation lehrte, stellten die Teilnehmer fest:
“Erstens, Du kannst unseren Freunden nicht vertrauen. Zweitens, die CIA muß komplett rausgehalten werden. Drittens, man kann dem regulären (“uniformed”) Militär nicht trauen und viertens, es muß aus dem Büro des Vize-Präsidenten laufen” – eine Referenz an Cheney´s Rolle, so der frühere leitende Geheimdienstbeamte.