(07. April 2014) Die Veröffentlichung eines Tonmitschnitts am 27. März bei Youtube, auf dem zu hören war, wie führende türkische Regierungsvertreter offen die Möglichkeit einer Falsche-Flagge-Operation erörtern, um Ankara einen Vorwand für eine Militärintervention im syrischen Bürgerkrieg zu liefern, hat für mediale Furore gesorgt. Bei den von Außenminister Ahmet Davutoglu, Hakan Fidan, dem Chef des türkischen Geheimdiensts MIT, und Yasar Gürel, dem stellvertretenden Generalstabschef der türkischen Streitkräfte, diskutierten Szenarien handelt es sich um einen Raketenangriff vom syrischen Territorium auf Ziele in der Türkei bzw. um einen Überfall auf das Mausoleum Suleiman Schahs, des Großvaters von Osman I., dem Gründer des Osmanischen Reiches, das im Norden Syriens liegt und nach dem Vertrag von Ankara aus dem Jahr 1921 völkerrechtlich zur Türkei gehört, weswegen dort türkische Soldaten dauerhaft stationiert sind. Fidan schlägt vor, den eventuellen Vorfall al-kaida-nahen „Terroristen“ in Syrien in die Schuhe zu schieben, um im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen eine entsprechende Resolution zur Mandatierung türkischer Vergeltungsmaßnahmen durchzubekommen.