Um gesellschaftlich zu wirken in einer bürgerlichen Gesellschaft müssen nämlich Kunst, Wissenschaft und Kritik in der einen oder anderen Weise „feuilletonisiert“ werden, und es war zweifellos das Feuilleton, das den progressistischen Flügel des Bürgertums zu einem Selbstbewusstsein verhalf. Der Rückweg des deutschen Bürgertums aus dem Faschismus in die demokratische Zivilgesellschaft wäre ohne das Feuilleton wohl nicht so ohne Weiteres vonstattengegangen.
Die Kulturredakteure achten viel weniger darauf, was in der Welt los ist, als darauf, was die Konkurrenz macht