(16.04.1998) François Mitterrand schreiben französische Zeitungen eine Bemerkung zu, die er Mitte 1993 zum Thema Ruanda gemacht haben soll: ein Genozid sei „in solchen Ländern nicht so wichtig“. Der „Figaro“-Reporter Patrick de Saint-Exupéry erklärt die irrationale Furcht vor dem Anglophonen in Afrika mit einer alten Demütigung, dem „Faschoda-Komplex“. 1898 hatten britische Truppen im sudanesischen Faschoda eine französische Einheit gezwungen, die Trikolore einzuziehen. Kampf der Giganten Edouard Balladur, französischer Premier zu Zeiten des Völkermords, empört sich nun wegen der Verdächtigungen. Er selbst wird bald vor dem Parlamentsausschuß erklären müssen, warum er noch während des großen Schlachtens in Ruanda den Außenminister des Hutu-Regimes und den Chef der Hutu-Extremistenpartei in Paris empfing.