Die Diskussion über Möglichkeiten, russisches Gas zumindest teilweise durch algerisches zu substituieren, ist in Deutschland schon seit Jahren im Gange. Bereits im letzten Jahrzehnt gab es Pläne, denen zufolge ein europäisches Konsortium unter Beteiligung des Kasseler Konzerns Wintershall eine Gaspipeline aus Algerien durch das Mittelmeer nach Italien verlegen sollte. Das Projekt mit dem Namen „Galsi“ wurde allerdings auf Eis gelegt, da es wegen der fallenden Erdgaspreise zu kostspielig erschien. Eine Wiederaufnahme scheint inzwischen möglich, ist aber noch nicht gesichert. Im vergangenen Jahr brachte sich nun Spanien als mögliches Transitland für die Belieferung Zentraleuropas mit algerischem Erdgas ins Gespräch. Spanien deckt derzeit 50 Prozent seines Bedarfs aus Algerien, mit dem es über zwei Pipelines verbunden ist. Auf EU-Ebene wirbt Madrid gegenwärtig für den Bau einer Fortsetzungsröhre aus Spanien nach Frankreich, die algerisches Erdgas in die zentraleuropäischen Gasleitungen weitertransportieren soll. Damit könnten „zumindest zwölf Prozent des Gasimports aus Russland“ ersetzt werden, erklärt eine Sprecherin des Verbandes spanischer Gasunternehmen, Medigas.