Wer immer gedacht haben sollte, eine ostdeutsche Kanzlerin würde bei einem Auftritt in Magdeburg ein Heimspiel haben, sah sich getäuscht. Am Dienstagabend jedenfalls gerät die letzte der sechs CDU-Regionalkonferenzen zu einem wahren Scherbengericht der Basis mit der Politik der Vorsitzenden Angela Merkel. Egal ob es um den Euro-Kurs, den Schwenk in der Atomenergie oder den Umgang in der schwarz-gelben Koalition geht – fast jeder Redner geht die CDU-Vorsitzende hart an. „In der Wirtschaft nennt man das Missmanagement. Da würden Sie als Vorstand in kürzester Zeit nicht mehr tätig sein“, wütet ein Frager, der sich als CSU-Mitglied outet. „Ich bin in sehr, sehr großer Sorge um unsere Partei“, sekundiert eine Fragestellerin. „Ich bin entsetzt“, meint eine andere.