Information Control Division (ICD) war eine Propaganda- und Zensurabteilung der amerikanischen Besatzungszone in Deutschland mit dem Ziel der Redemokratisierung nach dem Zweiten Weltkrieg. Die ICD wurde durch Umbenennung der Psychological Warfare Division des SHAEF unter Robert A. McClure gegründet. McClure beschrieb es als „Übergang von der Propaganda- zur Kontrollphase“. (…)
Die Umerziehung wurde dreiphasig geplant: Nach kompletter Schließung aller Medien begann der Betrieb einzelner Informationsinstrumente durch die U.S. Army, die zuletzt durch Lizenzvergabe an sorgfältig ausgewählte Deutsche zu übergeben waren. (…)
Anfangs publizierte man acht deutsche Tageszeitungen mit eine Million Exemplaren Auflage täglich sowie fremdsprachige Tageszeitungen für Displaced Persons und Kriegsgefangene in doppelter Höhe. Im Juli 1946 schrieb McClure an seinen Freund und Berufskollegen Charles Douglas Jackson, dass die ICD nun 37 Tageszeitungen, 6 Radiostationen, 314 Theater, 642 Kinos, 101 Journale, 7384 Buchhändler und Druckereien und 237 Buchverlage kontrolliere. Selbst führte sie 15 Meinungsumfragen monatlich durch, publizierte eine Zeitung mit 1,5 Mio. Exemplaren täglich sowie 3 Magazine. Sie betrieb die DANA, den Vorläufer der dpa und 20 Bibliothekszentren. Presselizenzen waren zu der Zeit an 73 Deutsche, überwiegend Sozialdemokraten, vergeben worden.