(9.2.2008) In den über 50 Jahren, die seit dieser Rede vergangen sind, hat sich vieles verändert. Die Blockkonfrontation und das Gleichgewicht des Schreckens sind beendet. Die USA, Europa, Russland und die neuen Mächte in Asien, Afrika und Amerika sind dabei, ihr Verhältnis in einem schwierigen Anpassungsprozess neu zu ordnen. Der Zugang zu nuklearer Technologie und ihre mögliche militärische Nutzung sind dabei zu zentralen Feldern der Auseinandersetzung geworden. Die Zahl von Staaten mit Atomwaffen ist seit dem Ende des Kalten Krieges gestiegen. Immer mehr Staaten sind in der Lage, Atomwaffen zu bauen.
Wenn es uns in den nächsten Jahren nicht gelingt, diesen gefährlichen Trend zu stoppen, droht weltweit eine neue nukleare Rüstungsspirale – mit unabsehbaren Folgen. Auf einer neuen transatlantischen Agenda gehören deshalb Abrüstung und Rüstungskontrolle ganz nach oben – neben die großen Zukunftsthemen Klimaschutz und Energiesicherheit, über die ich in den vergangenen Jahren hier gesprochen habe. Denn Abrüstung und Rüstungskontrolle sind keine Themen von gestern, sondern Überlebensfragen von morgen!