„Dann muss man weiters Bettina Röhls Stil nicht mögen (ich tue es); aber die guts hat sie von ihrer Mutter geerbt – und das ist gut so. Anders als der Schleimer Winkler, der in seinem Artikel noch eine Prise Aufbegehren hatte, bevor das alles in der unvermeidlichen Talkshow bei Will (siehe hier) in Entrüstung über die CSU verpuffte, zieht Röhl hier die Konsequenz, dass Merkel nicht mehr zu halten ist, weil sie zum Autopiloten der Verfassungsorgane geworden ist und niemandem mehr Nutzen bringt, wo Schaltungen=Entscheidungen notwendig sind. Freilich, eine Entfernung Merkels wäre eine brutale und langwierige Dissipation öffentlicher Energie, aber auch eine Möglichkeit, die Nichtwähler (gemessen an der Wahl 1998, die eine echte Wahl war) als Bewußtseins- und Willensfaktor wieder in den politischen Prozeß hineinzuziehen. Und den politischen Prozeß aus den eurokratischen Verstrickungen wieder herauszuziehen. Nicht wie die meisten Untertanen des UK es wollen, aus der Europäischen Union heraus, sondern durch die Devolution der Lissabon- und EZB-Konstrukte, deren Einschnürungswirkungen der Verfassungsrichter Huber hier einschlägig beschreibt.
Dabei wird man an den meisten der Einwände von Patrick Bahners nicht vorbeikommen, die er hier unter der Überschrift “Der Westen – ein frommer Wunsch“ gegen das späte Geschichts- und Umerziehungsprojekt erhebt. Denn der Westen ist sicherlich ein Wunsch, aber auch eine (nicht einmal fromme) Lüge.“