10.12.2014 - 03:19 [ Egon W. Kreutzer ]

Die OECD verkennt das wahre Probleme der Ungleichheit

Die OECD kommt in diesen Tagen zu dem für nicht überraschenden Schluss, dass die immer weiter aufklaffende Schere zwischen Arm und Reich ein massives Wachstumshemmnis darstellt, und dass Deutschland deswegen seit Jahrzehnten weniger erwirtschaftet als möglich wäre.

Die OECD wagt aber nicht, eine Empfehlung zu geben, die direkt und unmittelbar den Missstand beseitigen, oder doch zumindest verringern würde. Das wäre nämlich die Empfehlung, Kaufkraft zu den Konsumenten zu bringen, also die Löhne zu erhöhen. Die OECD kapriziert sich stattdessen auf den Bildungsbereich. Würde Deutschland mehr in Bildung investieren, hätten nicht nur die Jungen bessere Chancen auf dem Arbeitsmarkt und daher ein höheres Einkommen, sondern die ganze Volkswirtschaft würde vom Zuwachs der Kompetenzen profitieren und könnte sich im internationalen Wettbewerb besser aufstellen.