( 26. Juli 2014) “Die Freiheit des Glaubens, des Gewissens und die Freiheit des religiösen und weltanschaulichen Bekenntnisses sind unverletzlich.”
“Die ungestörte Religionsausübung wird gewährleistet.”
Es sind genau diese lebensbejahenden Sätze und Garantien für alle Menschen, die den Staat, seine Gesetzgebung, vollziehende Gewalt und Rechtsprechung jeden Tat aufs Neue als unmittelbar geltendes Recht binden, nieder zwingen, fesseln und beherrschen, die der Staat dafür so hasst, samt seinen kleinen Dienerchen. Dieser Staat und seine Nomenklatura, die sich über Deutschland fett und breit gemacht hat, will nur die Freiheit von allem außer sich selbst und seiner Willkür, wie zu Zeiten von Faschismus, “real existierendem Sozialismus” und Kaiserreich.
Er hat dabei den Staat Israel als sein großes Vorbild. Denn der Staat Israel muss sich nicht mit einer lästigen Verfassung herumschlagen, die ihm irgendwelche Grenzen setzt.
Als ich in den letzten Wochen mehr und mehr in Sorge um diejenigen Israelis geriet, die sich dem Polizeistaat, dem Nationalismus, Rassismus, permanenten Kriegszustand und der Hetze gegen Linke und “Araber” nicht ergeben wollten sondern dagegen hielten, wurde mir irgendwann klar, dass allein die Existenz einer echten israelischen Linken nicht nur für den israelischen Staat, sondern auch für den deutschen Staat und seine “Linke” eine unerträgliche Realität darstellte, einen Stachel im Fleisch. Denn das konnte nicht sein. Israelis, Juden, die sich ihrer Regierung widersetzten? Der Regierung des “jüdischen Staates”? Diese Verräter! Das konnte doch nicht sein!
Noch schlimmer, ja geradezu entsetzlich musste für den Staat von Deutschland und Israel aber die Vorstellung von deutschen Linken sein, die sich der Regierung vom “jüdischen Staat” widersetzten. Welches Schimpfwort wäre dafür wohl genug?