Etwa um 1580 fügte ein Unbekannter Anekdoten und Schwänke aus dem Leben eines Grenzgängers und Außenseiters zusammen. Heraus kam die „Historia von D. Johann Fausten“. Das Buch war nicht nur die Grundlage für das Aushängeschild deutscher Literatur schlechthin, nämlich Goethes „Faust“. Es war auch gesellschaftskritisch und politisch damit unbequem. Kein Wunder, dass sich der Verfasser entschied, seinen Namen vom Einband zu lassen. Lebte er heute und könnte er es sich sich nicht leisten, mit seiner brisanten Thematik in Verbindung gebracht zu werden, ließe er sein Werk wahrscheinlich gar nicht drucken.